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Öko-Tipps

Walnüsse - unser heimisches Superfood

Noch einen ganz anderen Grund gibt es für die Anpflanzung ausgerechnet von Walnussbäumen: Walnüsse sind äußerst wertvolle Nahrungsmittel mit einem sehr hohen Anteil von Omega-3-Fettsäuren. Diese Omega-3-Fettsäuren sind übrigens ein Grund dafür, dass der Verzehr von Avocados weltweit steigt. Der bekannte Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen hat diese steigenden Verbrauch in einem seiner Bücher aufgegriffen und kritisiert. Seine Argumente sind recht einleuchtend: 1 kg Avodacos verbrauchen 1000 Liter Wasser, Wasser, das in Ländern wie Südamerika ohnehin knapp ist. Zudem werden wegen der großen Nachfrage Wälder abgeholzt, der weite Transportweg für die schnell verderbende Frucht ist ein zusätzlicher Kritikpunkt. Und das Verblüffende ist: Walnüsse sind sogar noch gesünder als Avocados, sie enthalten auf das Gesamtgewicht gerechnet weniger Fett und mehr der wertvollen Fettsäuren. Auf diese Weise sorgen Walnussbäume für Klimaschutz, denn eine Handvoll Walnüsse enthalten mindestens so viel Omega-3-Fettsäuren wie eine Avocado.

Agroforst – Anpassung an die Klimaerwärmung

Die Idee ist fast so alt wie die Landwirtschaft selbst: Schon vor Jahrhunderten haben Bauern ihr Grünland und ihre Äcker gezielt mit Bäumen bepflanzt. Die zunehmende Intensivierung der Bewirtschaftung hat allerdings dieses Miteinander, heute verwenden wir dafür das Wort Agroforst, immer weiter zurückgedrängt.
Zu Unrecht, denn vielen Untersuchungen zufolge können die alten Nutzungsformen landwirtschaftlicher Flächen der globalen Erwärmung und den einhergehenden Extremwetterereignissen wie Dürren oder Starkregenfällen besser trotzen als die intensive Nutzung. Agroforste bringen Vorteile für die Böden und für die Artenvielfalt – und zudem können die Bäume zusätzlich das Treibhausgas CO2 binden. Der Anstoß für den Einstieg in das Thema Agroforst kam für die Kreisgruppe im Frühjahr. Ein junger Unternehmer fragte an, ob wir eine Möglichkeit sähen, seinen CO2-Ausstoß auszugleichen. Typischerweise denken viele bei CO2-Kompensationen zuallererst an die Anpflanzung von Wald, dies meist in Ländern wie Südamerika. Das ist inzwischen sogar ein lukratives Geschäftsmodell geworden, da viele Menschen z. B. das CO2 für ihre Flugreisen kompensieren möchten. Allerdings ist es auch ein Geschäftsmodell mit Tücken, denn bei genaueren Untersuchungen existierten häufig diese Flächen gar nicht oder die Gelder verschwanden in dubiosen Kanälen. Deshalb also jetzt die Anpflanzung von 50 Walnussbäumen auf einem 1,3 Hektar großen Acker in der Nähe von Hammelburg, die im Besitz des BUND Naturschutz ist. Das sind eigentlich recht wenig Bäume für diese Fläche, aber das Prinzip von Agroforst ist ja die Doppelnutzung. Unter und zwischen den Nussbäumen wächst in diesem Jahr z. B. Roggen. Und auch wenn diese Bäume in vielleicht 20 Jahren deutlich mehr Schatten werfen, so wird dies, so zeigen viele Untersuchungen, den Ertrag nicht merkbar schmälern. Denn die Beschattung verringert die Verdunstung von Wasser und zudem wirken Bäume wird Wassersauger, die mit ihren tief reichenden Wurzeln Wasser und Mineralien aus tieferen Bodenschichten nach oben transportieren. Dieses Wasser steht dann auch den Feldfrüchten wie Getreide oder Kartoffeln zur Verfügung.

Weitere Pflanzungen von Speierling und Walnuss auf BN-Grundstücken in Althausen (Dez. 2021)

„Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen. “.
Wir pflanzten am 4.12.21 7 Walnussbäume und 8 Speierlinge und bohrten zusätzlich auf der Althausenfläche noch 12 Löcher für die nächste Aktion, damit die Welt nicht untergeht.... Jeder kann vorausschauend und verantwortlich handeln.
Entweder Sie unterstützen uns aktiv oder mit einer Mitgliedschaft beim BN oder mit Geldspenden. Bankverbindung: Sparkasse Bad Kissingen, DE 02/7935/1010/0000/0066/43, bn-badkissingen@gmx.de, Telefon: 09741-9383240

 

Pflanzaktion im Herbst 2021

Walnussbäume und Speierlinge

Deshalb also jetzt die Anpflanzung von 50 Walnussbäumen auf einem 1,3 Hektar großen Acker in der Nähe von Hammelburg, die im Besitz des BUND Naturschutz ist. Das sind eigentlich recht wenig Bäume für diese Fläche, aber das Prinzip von Agroforst ist ja die Doppelnutzung. Unter und zwischen den Nussbäumen wächst in diesem Jahr Roggen. Und auch wenn diese Bäume in vielleicht 20 Jahren deutlich mehr Schatten werfen, so wird dies, so zeigen viele Untersuchungen, den Ertrag nicht merkbar schmälern. Denn die Beschattung verringert die Verdunstung von Wasser und zudem wirken Bäume wird Wassersauger, die mit ihren tief reichenden Wurzeln Wasser und Mineralien aus tieferen Bodenschichten nach oben transportieren. Dieses Wasser steht dann auch den Feldfrüchten wie Getreide oder Kartoffeln zur Verfügung. Zur Umsetzung schaffte der Landwirt Helmuth Kientzle, der die Flächen des BUND Naturschutz pflegt, extra einen Bohrer an. Damit ging die Hauptarbeit, nämlich das Graben der Pflanzlöcher, schnell von der Hand. Die Fachleute Robert Hildmann und Jürgen Kleinhenz kümmerten sich um die Sortenwahl und sie organisierten die Anpflanzung.
Aber was hat diese Pflanzung mit der Kompensation von CO2 zu, außer der Speicherung von CO2 im Holz der 50 Bäume? Die Anlage von Wald ist zweifellos ein sinnvoller Weg, allerdings gibt es einige Hindernisse. Ein Hektar durchschnittlicher Wald nimmt in unseren klimatischen Breiten etwa 10 Tonnen CO2 im Jahr auf – das ist der Durchschnitt für Kohlendioxidmenge, die wir in Deutschland pro Kopf erzeugen. Bei frisch gepflanzten Bäumen dauert es aber sehr lange, bis diese Rate erzielt wird. Zudem ist es in einem Landkreis, der zur Hälfte mit Wald bedeckt ist, recht schwer, zusätzliche Flächen zu finden. Es wäre deshalb weitaus effektiver, Bäume älter werden zu lassen:

CO2 kompensieren und Wertschöpfung ermöglichen

Es war und ist eine tolle Idee, als Ausgleich für Autofahrten und Flugreisen Bäume zu pflanzen. Bei der Umsetzung und den Versprechungen der Anbieter müssen wir aber genauer hinschauen, denn diese Idee hat ihre Grenzen; allzu schnell sind wir im Bereich des Greenwashing. Ja, natürlich gibt es auch fragwürdige Praktiken und gerade haben wir den Skandal um „Plant for the Planet“ in den Medien verfolgen können: Die „ZEIT“ schreibt dazu:

Im Dezember berichtete die ZEIT (Nr. 53/20) über zahlreiche Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Seriosität der Organisation. So hatte ihr Gründer Felix Finkbeiner behauptet, man pflanze die Bäume in Mexiko auf "22.500 Hektar zerstörter Regenwaldfläche", dabei ergaben Recherchen, dass knapp die Hälfte der angegebenen Hektar in einem geschützten Biosphärenreservat liegt, für das die Organisation nicht einmal eine Pflanzgenehmigung hatte. Ein Großteil der Pflanzflächen ist zudem längst bewaldet. Eine andere Fläche stand monatelang unter Wasser.“

Wir wollen dieses Thema lokal und damit für Spenderinnern und Spender nachprüfbar anpacken, dabei jedoch noch zusätzliche Aspekte und unsere eigenen Ressourcen einbringen. Unsere Ressourcen, das sind etwa 120 Hektar Wiesen und Wald und etwas Ackerland, aber auch unser ehrenamtliches Engagement. Die Bedeutung des Waldes ist klar: „Der Wald in Deutschland entzieht der Atmosphäre jährlich etwa 62 Millionen Tonnen CO2 – das entspricht sieben Prozent der gesamten deutschen Treibhausgas-Emissionen!

Aber diesen Ansatz wollen wir ergänzen: Beispielhaft steht dafür der Avocado-Hype, der in den Anbaugebieten wie Südafrika oder Südamerika nicht nur das Wasser der einheimischen Bevölkerung verbraucht und dessen CO2-Bilanz insgesamt schlecht ist. Ein aufschlussreiches Beispiel der Bilanzierung von Eckhart von Hirschhausen (aus seinem neuen Buch Mensch-Erde) macht dies deutlich,
Das Walnussprojekt sicherlich ein sehr guter Anfang, aber das Projekt braucht ja eine langfristige Perspektive, und die können wir mit unseren Flächen bieten, ob nun Agroforst oder Aufforstung oder Kauf von Wald. Die Kreisgruppe Bad Kissingen besitzt etwa 120 Hektar an Fläche. Dazu gehören etwa 6 Hektar Wald, der schon seit Jahren nutzungsfrei wachsen kann. Dabei werden pro Hektar Wald etwa 12 Tonnen CO2 pro Jahr gebunden. Mehr als ein Jahrhundert lang können diese Wälder diese Bindungsrate aufrechterhalten. Bei Neuanpflanzungen sieht diese Bilanz in den ersten Jahren etwas schlechter aus.  

Franz Zang