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Öko-Tipps

Neuigkeiten aus 2024

Die folgenden Inhalte wurden von der Regionalbetreuerin Monika Koch verfasst.


Neue Infotafel zum Feuersalamander

Ende August 2024, gerade noch rechtzeitig zum Ende der Projektlaufzeit des Artenhilfsprogrammes Feuersalamander im Bereich Rhön, wurde die Druckvorlage für die große Infotafel für den Standort Bischofsheim und Haselbach fertiggestellt. Die Aufstellung bzw. Montage der gedruckten Tafeln ist für mehrere Standorte in Bischofsheim und Haselbach vorgesehen bzw. vorgeschlagen. Die Montage vor Ort wird aber noch etwas dauern.


Feuersalamander in den Landkreisen Bad Kissingen oder Rhön Grabfeld beobachtet?

Bitte auf: www.feuersalamander-bayern.de melden

Pressemeldung der Kreisgruppe Bad Kissingen vom 3. Mai 2024; Aktualisiert im September 2024.

Bürgerinnen und Bürger können mit ihren Meldungen auch über August 2024 hinaus aktiv am bayerischen Artenhilfsprogramm Feuersalamander teilnehmen

Der leuchtend gelb gefleckte Frühlingsbote ist wieder unterwegs: die Feuersalamander haben ihre Winterquartiere verlassen und setzen seit Mitte April ihre Larven in den sauberen Quellbächen der Rhön ab. Vor allem bei mildem, regnerischem Wetter ist es mit etwas Glück möglich die auffälligen Schwanzlurche beobachten zu können. Wer einen Feuersalamander gesehen hat, kann diese Sichtung im Rahmen des gemeinsamen Artenhilfsprogramms (AHP) an die Naturschutzverbände LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), BUND Naturschutz in Bayern und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz) melden und damit aktiv zu seinem Schutz beitragen. Auch Meldungen aus den Landkreisen Bad Kissingen oder Rhön-Grabfeld können auf www.feuersalamander-bayern.de eingetragen werden. Von diesen Daten erhoffen sich die Verbände zusätzliche Erkenntnisse über die Verbreitung des Feuersalamanders und über die Ausbreitung des für die Tiere tödlichen Salamanderfresserpilzes Bsal. Bei der Meldung besonders wichtig sind genaue Angaben zum Fundort und zu möglichen Hautveränderungen des Tieres, die auf einen Befall mit Bsal hinweisen können. Auch Meldungen toter Tiere sind von Bedeutung.

Wer die Larven des Feuersalamanders mit ihren typischen hellen Flecken am Beinansatz sicher bestimmen kann, kann auch diese melden. „Wir können dann die Meldungen aus ganz Bayern sichten und überprüfen. So erhoffen wir uns weitere Erkenntnisse über den Feuersalamander, der eine typische Art unserer Quellbäche ist“, sagt Horst Schwemmer, Projektleiter beim BUND Naturschutz. Werden die Meldungen mit einem Foto ergänzt, dann ist das sogar noch besser: „Die Fotos helfen uns, eine Ausbreitung des Salamanderfresserpilzes frühzeitig zu erkennen und Schutzmaßnahmen einzuleiten.“, ergänzt Schwemmer.

Die besten Chancen einen Feuersalamander zu beobachten bestehen in der Dämmerung. Malvina Hoppe, Projektleiterin beim LBV betont: „Um eine ungewollte Verbreitung von Bsal zu vermeiden, ist es wichtig, die Tiere nicht zu berühren, im Wald auf den Wegen zu bleiben und Quellgebiete nicht zu betreten.“ Wer in bereits bekannten Bsal-Befallsgebieten im Steigerwald, im Unterallgäu oder in Augsburg unterwegs war, sollte anschließend seine Schuhe mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren. Aus den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld gibt es bislang keine Nachweise des für die Salamander fatalen Pilzes. Da eine Übertragung des Pilzes von einem Gebiet in ein anderes u.a. über Erdreste an Wanderschuhen möglich ist, wird dringend empfohlen Schuhe immer gründlich zu reinigen, wenn man auf Tour war oder gehen will.

Bereits seit 2021 führen die drei Naturschutzverbände die umfangreichen Arbeiten zum Schutz der Feuersalamander durch. Die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld gehören zu den ausgewählten Projektgebieten, da der Feuersalamander dank der vielen noch nahezu ungestörten Quellbäche in der Rhön hier eines seiner bayerischen Schwerpunktgebiete hat. Darum gibt es bei der BUND Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen einen Regionalbetreuer, der landkreisübergreifend die Kartierungen in der bayerischen Rhön betreut und sich um die Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen wie z.B. das Anlegen von Gewässermulden zur Verbesserung der Überlebenschancen der Larven oder ihre Kartierung kümmert.

Anfang 2024 hat der Regionalbetreuer Karl-Heinz Kolb den Staffelstab des Projektes an die Regionalbetreuerin Monika Koch übergeben. Sie brachte Erfahrungen aus Ihrer Arbeit mit dem britischen Naturschutzverband Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) mit und hat die Projektarbeit in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld bis zum Projektende im August 2024 weitergefüht. Sie hat sich über Meldungen von Sichtungen des Salamanders ebenso gefreut, wie über Angebote bei der Kartierung der Larven mitzuhelfen. Gesucht wurde u.a. eine ehrenamtliche Kraft zum Kartieren im Kaskadental in Bad Kissingen. Denn bis einschließlich Juli 2024 haben Ehrenamtliche in der bayerischen Rhön die Larven des Feuersalamanders in den bekannten Laichgebieten gezählt.

„Viele Feuersalamander-Lebensräume wurden in der Vergangenheit stark beeinträchtigt. Wir stellen die ursprünglichen Lebensräume wieder her. Wir hoffen, die Bestände auf diesem Weg zu stärken, so dass wir trotz des unaufhaltsamen Einwanderns von Bsal wenigstens einen Teil der bayerischen Feuersalamander erhalten“, erklärt Malvina Hoppe vom LBV dazu. 

Auf bad-kissingen.bund-naturschutz.de/feuersalamander gibt es weitere Informationen zum Artenhilfsprogramm (AHP), zum Feuersalamander und seinem Lebensraum, sowie Links zu Umweltbildungsmaterialien für Schule und Freizeit, die ebenfalls im Rahmen des Projektes erstellt wurden. Finanziell gefördert wird das AHP vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz.