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Öko-Tipps

neu: BN Informiert zur Solarpflicht auf Dächern

Es ist eine neues BN-Informiert zum Themal Solarpflicht auf Dächern erschienen.

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Arbeitskreis Energie: 35 Jahre Einsatz für nachhaltige Energieversorgung (8/2023)

Bad Kissingen - Der Arbeitskreis Energie der Kreisgruppe des Bund Naturschutz feiert sein 35-jähriges Bestehen. Seit 1988 setzt sich der Arbeitskreis aktiv für eine nachhaltige Energieversorgung im Landkreis Bad Kissingen ein und hat mit seinen zahlreichen Projekten und Aktionen wegweisende Impulse gesetzt. Bereits 1988 wurden Themen bearbeitet, die uns heute täglich beschäftigen. Dank der Weitsichtigkeit des Arbeitskreises wurden Energiekonzepte und der Ausbau der Photovoltaik im Landkreis frühzeitig durch informative Vorträge und gezielte Aktionen thematisiert.

Immer wieder setzen sich die Akteure des Arbeitskreises Energie mit Vertretern der Kommunalpolitik, Energiedienstleistern und Forschungseinrichtungen zusammen, um nachhaltige Lösungsansätze zu generieren und umzusetzen. Bereits im Jahr 1989 regte der Arbeitskreis die Errichtung einer Windkraftanlage am Standort Kissinger Hütte an und führte damit die ersten Windmessungen in der Rhön durch. Dies führte zu weiteren Forschungsarbeiten, darunter mehrere Diplomarbeiten, und schließlich zur Einleitung eines Raumordnungsverfahrens für zwei Projekte:

  1. "Aufwind Rhön" auf dem Schachen mit 1 bis maximal 17 Anlagen und 
  2. Überlandwerk Unterfranken auf dem Kreuzberg mit 1 bis 3 Anlagen.

Parallel dazu informierte der Arbeitskreis die Bürgermeister über Konzessionsverträge und forderte die Verantwortlichen im Landkreis auf, ein kommunales Energiekonzept zu erstellen. Vortragsreihen und Informationsbroschüren zum Thema Sonnenkollektoren rundeten die Aktivitäten ab. Zudem wurden im Solarwettbewerb 1989 finanzielle Anreize geschaffen, um sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Erfolgreiche Lösungen zur Nutzung der Sonnenenergie wurden in diesem Projekt mit einer Prämie von 2000 DM ausgezeichnet.

Der Arbeitskreis konzentrierte sich in den folgenden Jahren auf die unabhängige Beratung von Bürgern zu den Themen Photovoltaik und Energiesparen. Ein besonders erfolgreiches Projekt war das Projekt "Wärmebildkamera", bei der Bürger darin geschult wurden, mit Wärmebildkameras Schwachstellen in der Dämmung von Privathäusern aufzuspüren. Über 400 Kunden wurden beraten und die Energieeffizienz vieler Häuser verbessert.

Zum Energiesparen gehört auch die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen, was in den regelmäßigen „Repair Café“ Veranstaltungen, die seit 2017 durch den Arbeitskreis organisiert werden, thematisiert wird.

Ein weiteres Projekt des Arbeitskreises war "Macht die Dächer voll". Dabei wurden 20 Bürger als Solarbotschafter ausgebildet, um anderen Bürgern neutral und unabhängig bei der Planung von Photovoltaikanlagen zu unterstützen. Obwohl persönliche Gespräche aufgrund von Kontaktbeschränkungen aufgrund von Corona eingeschränkt waren, konnte das Projekt dennoch positive Impulse setzen und das Bewusstsein für erneuerbare Energien stärken.

Ein zentrales Thema des Arbeitskreises ist auch das Energiesparen. Durch Vorträge, Schulungen und Exkursionen im gesamten Landkreis informiert der Arbeitskreis über neue Techniken und Möglichkeiten zum Energiesparen. Dabei werden nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen und Institutionen einbezogen.

 

 

Macht die Dächer voll! – Es lohnt sich!

Zum 1. Januar 2023 gibt es einige Neuerungen bzw. Vereinfachungen für Photovoltaik-Dachanlagen.

Wer bisher eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Hauses betrieb, musste sich mit Umsatzsteuer und Einkommenssteuer befassen. Dieses hielt unter Umständen den einen oder anderen Hausbesitzer davon ab, eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach zu bauen. Dies wird zum 1. Januar 2023 anders.

Wer eine Photovoltaik-Anlage auf sein Dach baut, kann den Strom in das Netz einspeisen und erhält dafür eine Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG). Die Vergütung hängt unter anderem ab von der Größe der Anlage und der Art der Einspeisung. Unter bestimmten Bedingungen ist auch ein Bau einer Anlage (bis 20 kW) ersatzweise im Garten möglich.
Für die Einspeisung des erzeugten Stromes gibt es zwei Möglichkeiten, zwischen denen sich der Betreiber der Anlage entscheiden muss.

  • Überschusseinspeisung (Teileinspeisung): Vom erzeugten Strom verbraucht der Betreiber einen möglichst großen Anteil selbst und den Überschuss speist er in das öffentliche Netz ein.
  • Volleinspeisung: Der Betreiber speist den erzeugten Strom vollständig in das öffentliche Netz ein.

Für die beiden Anschlussarten gibt es nach dem EEG 2023 unterschiedliche Vergütungssätze. Ein Wechsel zwischen Überschusseinspeisung und Volleinspeisung ist zudem jährlich möglich.

Nach dem EEG 2023 gelten folgenden Vergütungssätze:

größer
kW

bis einschließlich
kW

Fester Vergütungssatz
Teileinspeisung

Fester Vergütungssatz3
Volleinspeisung

0

10

8,2

13

10

40

7,1

10,9

40

100

5,8

10,9

 

Neben der Möglichkeit der festen Vergütungssätze gibt es die Möglichkeit auch den eingespeisten Strom direkt zu vermarkten. In diesem Fall erhöhen sich die Vergütungssätze um jeweils 0,4 ct/kWh.
Ab 1. Februar 2024 reduziert sich der Vergütungssatz halbjährlich um ein Prozent.

An einem Beispiel sei die Vergütung veranschaulicht. Die für eine Photovoltaik-Anlage geeignete Dachfläche ist 72 qm groß. Die Fläche wird vollständig für eine Anlage ausgenutzt und eine Anlage der Leistung von 12 kW errichtet. Für 10 kW erhält man 8,2 ct und für 2 kW 7,1 ct, also im Schnitt
8 ct.

Wird der momentane Entwurf des Jahressteuergesetz 2023 verabschiedet, so ergeben sich weitgehende Vereinfachungen für die steuerliche Behandlung von Erträgen aus Photovoltaik-Anlagen, die ab 01. Januar gebaut werden:

  • Einkommensteuer: Betreiber von Anlagen bis 30 kW werden von der Einkommensteuer befreit.
  • Umsatzsteuer beim Kauf von Photovoltaik-Anlagen und Speicher soll entfallen.

Diese Steueränderungen und -vereinfachungen machen den Bau von Photovoltaik-Dachanlagen wieder interessanter. Es lohnt sich für den eigenen Geldbeutel und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Für weitere Fragen und Informationen stehen die Solarbotschafter bereit, Kontakt unter Telefon 09741 9370379 oder info@netzwerksolar-bn.de