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Öko-Tipps

Vortrag gegen Lichtverschmutzung

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung des Bund Naturschutz in Bayern e.V. Kreisgruppe Bad Kissingen in Rannungen, referierte Sabine Frank zum Thema Lichtverschmutzung und 10 Jahre Sternenpark Rhön. Zwei Drittel der Tiere sind nachtaktiv und werden durch Nachtbeleuchtung gestört.

29.03.2024

Die  Sternenpark-Beauftragte beim Landkreis Fulda Frank  gab anschauliche Beispiele für zuviel und die falsche Beleuchtung und zeigte auf, welche Auswirkungen das auf uns und unsere Tierwelt hat.  Hier geht es nicht nur darum, dass wir vor lauter Licht in den Straßen und an den Häusern, die Sterne am Himmel nicht mehr sehen.  Es betrifft viel mehr den Schaden an dem natürlichen Verhalten der Tiere. Denn immerhin sind zwei Drittel der Tiere nachtaktiv. Doch was passiert, wenn der Igel, Tier des Jahres 2024, nicht mehr ungestört im Dunkeln nach Nahrung und Paarungspartnern suchen kann, weil jeder Pfad im Garten ausgeleuchtet ist oder bei Bewegung Licht durch die Bewegungsmelder angeht? Er meidet diese Flächen und verliert dabei immer mehr an Energie auf der Suche nach Nahrung und Partnern im Dunkeln. Und der Igel ist nur das prominenteste Beispiel. Aber zwei Drittel der Tiere sind nachtaktiv. Auffälliger ist auch das Schwirren der Insekten um Lichtquellen, das die natürlichen Abläufe in den Lebenszyklen stört. So legen zum Beispiel Eintagsfliegen ihre Eier nicht mehr im Wasser ab, sondern sterben unterhalb der Laternen. Dadurch können sich die Eintagsfliegen nicht mehr so gut vermehren und  den Fischen im Wasser fehlt Nahrung durch die fehlenden Eintagsfliegenlarven.
„Es gibt kein Recht auf Beleuchtung außer an Fußgängerüberwegen,“ betont Frank. Die Nachtabschaltung war vor kurzem aus Energiespargründen in Deutschland möglich, ist aber jetzt wieder hochgefahren worden. Die Art und Dauer der Anstrahlung müsse strenger überprüft werden, motivierte sie die Anwesenden vor Ort auf ihre Umgebung zu achten. Die Kommunen müssen nicht jeder Beleuchtung in Gewerbegebieten an Autobahnen und Einkaufszentren zustimmen.  Auflagen zu zeitlicher Begrenzung und die Auflage von insektenschonenderem orangenen Licht sollten die Regel werden. Der länderübergreifende Sternenpark Rhön existiert seit 10 Jahren. Er wirbt nicht nur mit Sternenführungen für die natürliche Nacht, sondern bietet auch Hilfestellung zur richtigen Beleuchtung bzw. zum Nichtbeleuchten.
mehr Infos unter https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/sternenpark-rhoen