„Verlust der Nacht“ anläßlich des Earth-night day am 7.9.
Dass diese Lichterflut unseren Biorhythmus durcheinanderbringen kann, das wissen wir schon lange. Für nachtaktive Insekten ist eine solche Dauerbeleuchtung oft tödlich. Ganz besonders trifft es Nachfalter wie den hier abgebildeten Nachtschwalbenschwanz. Er ist einer von den mehr als 1200 Faltern, die nachts in unserem Landkreis unterwegs sind. Die Zahl der Nachtfalter nimmt seit Jahren stark ab. Da wir nachts nur selten im Freien unterwegs sind, entgeht uns, dass es etwa zehnmal mehr Arten von Nachtfaltern gibt als von Tagfaltern. Aufmerksame Autofahrer können erstaunt beobachten, wie viele Insekten in ihrem Scheinwerferlicht zu sehen sind, nicht nur Nachtfalter.
Gott sei Dank stellen gerade viele Gemeinden im Biosphärenreservat Rhön ihre Beleuchtung um. Sie ändern z. B. die Lichtfarbe, denn kaltes, blaues oder ultraviolettes Licht zieht Insekten mehr an als warmweißes Licht. Sie reduzieren die Lichtstärke, und sie verändern die Strahlrichtung der Lampen. Straßenlaternen und die Beleuchtung von Bauwerken im öffentlichen Raum müssen ab 23:00 Uhr abgeschaltet werden. Das vermeidet viele der für Insekten fatalen Folgen. Umso verwunderlicher ist es, dass auf einer mehr als 6 ha großen Fläche bei Oerlenbach – die Fläche von fast 10 Fußballfeldern - Amazon ein Verteilzentrum bauen konnte, das die ganze Nacht hell erleuchtet ist. Hinzu kommt, dass, obwohl der Chef von Amazon angekündigt hat, CO2-neutral zu werden, keine einzige PV-Paneele auf dem riesigen Dach montiert ist. Sowohl dieser fehlende Klimaschutz als auch die gegenüber den Folgen für die Insekten ignorante Beleuchtung, sind in Zeiten des Klimawandels und des Insektensterbens völlig aus der Zeit gefallen.
Leitfaden zur Eindämmung der Lichtverschmutzung für Kommunen
Infos zum Sternenpark Rhön