Urgestein des Naturschutzes wird 85 Jahre alt (am 5.3.21)
Auch nachdem er seinen Vorsitz der Kreisgruppe Bad Kissingen des Bund Naturschutz (BN) 2012 nach dreißig Jahren an Franz Zang abgegeben hat, beteiligt er sich noch aktiv am Artenschutz und unterstützt die BN-Aktiven. Anrufe zu verletzten Vögeln, Fragen zu Hornissen und Umweltfreveln sind nur eine kleine Auswahl der Themen. Sein Wissen und Organisationstalent ist immer noch sehr gefragt. Gerade hat er die Umsiedlung der Schwalben an der Merkurbank und dem Bürgerhaus in Hammelburg zusammen mit der unteren Naturschutzbehörde organisiert. Zeidler bereitete auch die neue Befüllung des Storchennestes mit Nistmaterial am Mönchsturm in Hammelburg vor.
Immer noch ist der Mitbegründer und Ehrenvorsitzende der BN-Kreisgruppe Bad Kissingen fast täglich für den Artenschutz unterwegs, wenn Gesundheit und die Coronaauflagen es zulassen.
Für den BN und den Umweltschutz allgemein erhofft Zeidler sich, dass sich auch weiterhin Engagierte, vor allem Jugendliche, finden, die auf den Erhalt der Artenvielfalt achten. Gerne gibt er auch im hohen Alter seinen Erfahrungsschatz an Jüngere weiter. Hier hängt sein Herz vorallem an Fledermäusen, Schwalben, Vögeln im Allgemeinen und Amphibien. „Die großen Entscheidungen wie zum Beispiel zum Klimaschutz muss die Politik treffen, aber das Umweltbewusstsein vor Ort, dafür lohnt es sich, mit gutem Beispiel voranzugehen,“ so der unermüdliche Streiter in Sachen Artenschutz. Bleibende Spuren seiner Arbeit sind vor allem die vielen Menschen, die er für die Natur begeistern konnte. So war er einer der Pioniere des Naturschutzes auf den Truppenübungsplätzen, organisierte überregionale Exkursionen, Fachtagungen zur Weiterbildung von Artenspezialisten, half mit nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze im Osten BUND-Ortsgruppen etwa in Meiningen aufzubauen, war einer der Initiatoren, das Rhönschaf zu retten. Während seiner Vorstandschaft in der BN-Kreisgruppe baute er mit seinen Aktiven die Biotoppflege auf über 100 Hektar auf, vom Trockenrasen, Streuobstwiese bis zur Feuchtwiese mit zahlreichen Pflanzen- und Tierarten, die so ein gesichertes Überleben finden.
Seit 50 Jahren leben die Zeidlers in Diebach. Geboren wurde Zeidler in Marienbad, aufgewachsen in Eberbach kam er durch seinen Beruf bei der Bundeswehr nach Unterfranken. Bereits zwei Jahre nach Gründung der BN-Kreisgruppe im Jahr 1972 wird er als stellvertretender Kreisgruppenvorsitzender in den Vorstand gewählt und arbeitete seitdem unermüdlich für die Belange des Umweltschutzes, vom Volksbegehren "Aus Liebe zum Wald“ 2004 über den Kampf gegen die A71.
Für sein Engagement im Umweltschutz wurde er mehrfach ausgezeichnet: unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz, dem bayerischen Umweltschutzpreis und 2014 mit der bayerischen Naturschutzmedaille.
In seinem jetzigen Unruhestand hat Zeidler mehr Zeit für seine Familie, den vier Kindern, neun Enkeln und elf Urenkeln sowie seinen Garten. Dort beobachtet er täglich Vögel und Eidechsen. Seinen Geburtstag begeht Zeidler im engsten Kreise seiner Familie.